Tomáš Pospíšek's Notizblock

SBB hoert

Um von Schaffhausen nach Zürich zu fahren gibt es zwei Möglichkeiten:

die letztere Strecke heisst bei der SBB "via Eglisau". Das Problem ist nur, dass dies nirgends auf irgendeine Weise angegeben ist. Weder in den online Fahrplänen, noch in den Details zur Strecke, im Falle dass der Zug in Eglisau nicht hällt - was selten der Fall ist, noch an den Anzeigetafeln, noch am Zug. Erst wenn man am Automaten das Billet ausgeben will, wird man konfrontiert mit der Frage "via Eglisau oder via Winterthur?" (und leider noch mit anderen Wahlmöglichkeiten).

Nun, man steht am Bahnhof, der Schalter ist geschlossen, kein SBB Offizieller weit und breit zu sehen und in wenigen Minuten fährt ein Zug welcher mit "Schaffhausen - Zürich" (ohne Halt) angeschrieben ist. Welches Billet soll man nun kaufen? Jenes via Eglisau, das billiger ist, oder jenes via Winterthur, bei welchem man nicht riskiert in der Kontrolle abgezockt zu werden, falls der Zug nicht "via Eglisau" fahren sollte?

Wie soll man das wissen? Auf welche Weise soll man herausfinden, ob ein bestimmer Zug via Eglisau fährt oder nicht? Was sollen Touristen machen, welche sich noch weniger auskennen, als "ich Schaffhauser"?

Ich hab dies also am Schalter reklamiert, bekam ein Email vom Kundendienst und habe dann via Email einen Dialog mit dem sehr kompetenten Kundendienst (David Trachsler, Kundendienst Region Zürich) geführt.

Es stellte sich heraus, dass die SBB die Problematik versteht, sich dieser bewusst ist und Ende 2014 die Billete vereinheitlichen wird, d.h. es wird nicht mehr Billete entweder via Eglisau oder via Winterthur geben sondern nur noch eines. Und der Preis für das neue einheitliche Billet wird nicht der Preis des teuereren Billets sein, sonder man staune, derjenige des billigeren (via Eglisau).

D.h. die Preise für Pendler zwischen Schaffhausen und Zürich werden sich nicht schon wieder massiv verteuern.

Ein Lob der SBB, dass sie auf ihre Kunden hört. Hoffen wir, dass dies eine Trendwende ist, nachdem ich in den letzten Jahren den Eindruck hatte, die SBB wäre taub und die Kunden wären ihnen egal.

Ich hatte letzthin ein Gespräch mit einem Kollegen über Firmen und Institutionen welche Ihre Kunden anlügen und deren Ziel es ist mit allen, auch knapp an Betrug grenzenden Methoden Geld aus Ihren Kunden zu ziehen. Das möchten wir nicht. Das Ziel muss sein untereinander ehrlich und fair zu sein. Wir fanden, man sollte eine Organisation gründen, welche solche Firmen und Instutionen an den Pranger stellt und Labels vergibt.

Mit diesem Blog möchte ich auch dazu beitragen zu zeigen, dass es sehr wohl möglich ist, in diesem Fall eine Staatsfirma dazu zu bringen, den Service transparenter, verständlicher, weniger hinterhältig zu machen.

Tomáš Pospíšek, 2014-05-14

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